April 2019

Zurück von meiner Reise geht es wieder gleich an die Arbeit. Die begann sehr lustig, denn auch hier war Montag, der 01. April ein wahrer Spaßtag und wenn man mit Kindern arbeitet, kann man sich schon mal das ein oder andere Mal auf einen Scherz oder Streich gefasst machen.

Doch der ganze Tag ging noch weiter: in der Stadt wurde sich verkleidet, es gab Paraden und alle Leute waren auf der Straße. Da ich gearbeitet habe, habe ich das leider nicht mitbekommen, bin aber dann am Abend noch in die Stadt gefahren und habe dann gemerkt, dass diese im Ausnahmezustand ist. Menschen über Menschen, die Straßen und Restaurants waren voll, auch noch nach 24 Uhr und es war eine bessere Stimmung und mehr los, als bei uns in Deutschland an einer Silvesternacht.

 

Außerdem war im April ziemlich viel in meiner Wohnung los, denn nach dem Reisen und dem vielen couchsurfen in anderen Ländern, habe ich ein neues Hobby für mich entdeckt.

Als erstes kam ein Freund von Kristina, der Matrose ist und für ein paar Tage in Odessa unterkommen wollte, ich hatte aber nur eine Nacht Platz für ihn, da schon über's Wochenende ein Junge und ein Mädchen aus Kiew, Robert und Alina.

Da wir so viele Leute waren, habe ich die Chance genutzt und es gab Schweinsbraten mit Semmelknödel und Sauerkraut, weil für einen alleine macht man sich ja nicht so viel Mühe und kocht so viel.

Die Woche drauf hatte ich dann Besuch von einem Pärchen aus Manchester, England - wir haben eine kleine Bartour durch Odessa gemacht und hatten wirklich ein paar tolle Tage.

Was ich so immer mit meinem Besuch mache, ist eine kleine Runde am Basar bei mir, dann nochmal ans Meer und natürlich eine kleine Stadtführung durch die Innenstadt. Das Gute an der Sache ist, dass mir dadurch auch nicht langweilig wird und ich auch eine Aufgabe vor und nach der Arbeit habe.

Ebenfalls hatte ich Besuch aus Deutschland, aber aus Aachen und ebenfalls eine CouchsurferinLouisa war für ein Seminar für Soziale Arbeit nach Odessa gereist und hat mir geschrieben, ob ich nicht irgendwie einen Übernachtungsplatz hätte. Und wie es der Zufall so wollte kam sie am Freitag mit ihrer ca. 30-köpfigen Seminargruppe (sie war die einzige aus Deutschland) in das erste Zentrum, in dem ich an diesem Tag gearbeitet habe. Deswegen wurde ich auch von den Seminarleitern eingeladen, ob ich nicht auch zum Essen mitgehen will und wer mich nur ein paar Stunden kennt, der weiß sofort, dass ich so ein Angebot nach spätestens dem zweiten Mal nachfragen nicht ablehnen kann. Und so bin ich gleich nach der Arbeit mit ihnen in den Bus gestiegen und in ein schönes Restaurant wo ein "all you can eat und drink" Service auf uns wartete - das wohl beste, lustige und amüsanteste Abendessen, dass ich je hatte, mit vielen neuen Bekanntschaften und Freunden.

 

Zwischen meinen ganzen Besuchen aus aller Welt habe ich auch endlich meinen, von den Kindern lang ersehnten, Englischjahrmarkt abgehalten. Für das Erscheinen, das Mitmachen und lernen der Vokabeln des Englischkurses, bekommen die Kinder Punkte, anstatt Süßigkeiten. Mit diesen Punkten konnten sie sich dann zwischen Stiften und kleinen Kuscheltieren, bis hin zu Fußbällen und Make-Up, über Shampoos und Springseilen entscheiden. Doch am Schluss waren es doch meistens die Süßigkeiten, die sie sich geschnappt haben - wie immer halt.

Im Allgemeinen hatten die Kinder schon gedacht, da ich im März ja ein bisschen über eine Woche nicht in den Zentren war, dass ich schon nach Hause geflogen wäre, ohne was zu sagen und haben dann auch schon bei den anderen Mitarbeitern gefragt, wo ich denn sei.

 

Mein persönliches Highlight im April war jedoch mein erster Besuch aus der Heimat, denn meine gute Freundin Emi und meine beste Freundin Caro kamen für ein paar Tage nach Odessa zu Besuch.

Es war wirklich schön die beiden wiederzusehen und diese gemeinsamen Tage haben mir echt Kraft gegeben und mir aber auch wieder gezeigt, wie schnell das so eine Zeit vergehen kann und dass ich ja bald schon wieder daheim bin.

Natürlich haben wir das ganz normale Touristenprogramm gemacht und ein paar Sehenswürdigkeiten, die Innenstadt und den Strand angeschaut. Auch am Basar und am Meer waren und dann hatten wir auch noch mega viel Spaß auf einer Hüpfburganlage - der wohl beste Tag des Besuches.

Wir hatten nämlich zufällig auf dem Weg in das Neubaugebiet in einem kleinen Park ein Hüpfburgenland gefunden und da kein maximales Alter oder Gewicht da stand und die Frau an der Kasse meinte: "wird schon gehen", sind wir gar nicht mehr zu halten gewesen. Da sieht man wieder, dass man vermutlich nie richtig erwachsen wird, egal wie alt man ist.

Auch unseren Bäuchen ging's nicht gerade schlecht und so gesund habe ich schon lange nicht mehr gegessen: Süßigkeiten, Eis, Nachos und selbstgemachte Tschebureki gab's.

Natürlich hatte nicht nur ich, sondern auch die beiden viel zu erzählen und es war schön die neuesten News aus der Heimat zu erfahren und was daheim alles so los ist.

Es war einfach so, als würden die beiden im Nachbarort wohnen und haben uns eine Woche nicht gesehen und sie bleiben ein paar Tage bei dir, man kocht zusammen und hat dann ein paar gute Gespräche bei einer Flasche Wein, denn es war alles wie immer und das war wirklich toll.

 

Und bald ist ja schon Mai und ich erhalte den nächsten Besuch aus Deutschland..

- Acht Monate bin ich schon weg von daheim und ich freue mich schon auf die nächsten    vier Monate in der Ferne -

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